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Piraten im Spreewald

  • Autorenbild: Draculi
    Draculi
  • 5. Aug. 2020
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Aug. 2020

4. August 2020:

Unser Abenteuerurlaub startet diesmal um 22:10 mit dem Nachtzug nach Cottbus. Die Bedenken, dass die Kinder auf dem Weg zum Bahnhof einschlafen sind unbegründet: So viel Aufregung, sie sind geradezu überdreht.

Ein angenehmes Liegewagenabteil nur für uns war natürlich bis dato das Highlight. Wir waren etwa eine Stunde vorher am Bahnhof, haben dort noch einen Kaffee bzw. einen Eistee für den letzten Energieschub getrunken und sind dann eine halbe Stunde vor Abfahrt in unserem Abteil gewesen. Dort noch schnell die Liege mit dem bereitgestellten Bettzeug überzogen, im Waschraum Zähne geputzt und den Pyjama angezogen.

Nachdem die Zugbegleiterin den Getränkewunsch für das kleine Frühstück am nächsten Tag aufgenommen hat und wir eine kurze Einweisung in die Bedienelemente des Abteils erhalten haben, gingen wir schlafen. Die Kinder sind sehr schnell eingeschlafen, für mich gestaltete sich das ein wenig komplizierter. Die Liege war einen Hauch zu kurz und am Gang war noch immer Trubel. Ein Passagier irrte hilfesuchend herum, denn er dachte, der Zug würde in St. Pölten halten (stattdessen musste er bis Lundenburg/Breclav mitfahren - ist aber eine schöne Stadt; er kann sich meine Radtour dazu ansehen). Kaum war Ruhe eingekehrt, fingen türkische Passagiere ein Gespräch an. Zuletzt trafen sich zwei einander unbekannte Österreicherinnen, die sich überraschend viel zu sagen hatten: Ich musste das Abteil wechseln; ich auch; ich mache das ja nicht oft; Zugfahren ist schön; und andere Dinge, die man mit einem "Gute Nacht" auch hätte ersetzen können.

Wir hatten jedenfalls alles für die Nachtruhe vorbereitet. Es kommt mir vor, dass wir die einzigen waren, die die Waschräume genutzt haben. Hier nehme ich einmal an, dass alle schon zu Hause die Zähne geputzt haben und den Pyjama unter ihrem Straßengewand anhatten...

5. August 2020:

Am nächsten Tag sind wir früh wach geworden, etwa um 07:00. Der Zug hatte zusätzlich eine Stunde Verspätung. Die verbrachten wir mit dem kleinen Frühstück und Blödeleien im Abteil.

In Frankfurt an der Oder angekommen kauften wir noch eine Karte für die Fahrt nach Cottbus und in Cottbus holten wir uns den Mietwagen für die restliche Strecke. Mittlerweile war es Zeit für das Mittagessen. Weil wir ständig gesessen sind, kam uns ein

Krümel Café

kleiner Spaziergang zum "Krümel Café" gerade recht. Ein wahrer Ruhepol. Mein Plins mit Feta und Oliven war sehr gut. Leider folgte ich dem Ratschlag, dass zwei Portionen Rührei mit Schinken zu viel sind für die Kinder und orderte eine zum Teilen. Als das Essen gebracht wurde meinte Armin: "Der sagt DAS ist viel? HAHA! (*höhnisch*) Und dann auch noch teilen!". Es wurde nachbestellt und alles verputzt.

Mittlerweile konnte man auch schon im Hotel Ahorn einchecken. Die Kinder sind vom Zimmer begeistert. Nach einer Erfrischungsdusche und einer kurzen Ruhepause haben wir noch einen Rundgang durch die Altstadt Cottbus gemacht. Dabei fast wie Aschenputtel beim letzten Glockenschlag den Spremberger Turm betreten. Mit der Sperrstunde sozusagen.

Der Rundgang wurde fortgesetzt:

Nach dem Rundgang sind wir noch beim Stadtwächter, einem Lokal das sich rühmt die besten Schnitzel zu haben, eingekehrt. Den Schnitzeltest mussten wir als Wiener einfach machen. Sie sind gut, aber bei der Panier müssen sie noch üben. Eine knusprige Panier ist aber auch schwer. Die Idee einer Art Croque Madame mit Toast, Schnitzel und Ei hat eingeschlagen - Lara Mei war positiv überrascht.

Damit endet der erste Tag und auch im Hotel Ahorn gehen um 21:00 die Lichter aus.

6. August 2020:

Frühstück gibt es hier bereits ab 06:30. Um 07:30 sind wir dort gewesen. Natürlich mit Corona-Regeln: Hände desinfizieren, mit Mundschutz zum Buffet gehen und maximal 3 Personen gleichzeitig beim Buffet. Ich bin immer noch sehr positiv überrascht: Eierspeise, weiche Eier, Wurst, Käse, Gemüseaufschnitt, Früchte, Brötchen, Marmelade, Nutella, Müsli und irgend etwas habe ich sicher vergessen.

Dann ging es los zur Parkeisenbahn, Endbahnhof Sandower Dreieck. Die erste Fahrt startete um 10:00 und wir fuhren bis zur Endstation Park & Schloss Branitz.


Von dort weg machten wir einen Spaziergang durch den Park. Bäume wurden erklettert und auf einem Hügel entdeckten wir Erdbienen(?). Im Park hatte Fürst Pückler auch Pyramiden aufschütten lassen. Für die Kinder war das nicht ganz nachvollziehbar, noch dazu wo es verboten ist, die Pyramiden zu erklimmen. Der Grund ist aber, dass Seepyramide und Landpyramide die Grabstätten von Fürst und seiner Gattin sein sollten, und weil sie schlecht begehbar sind, da sie aus dem Aushub des Parks aufgeschüttet wurden.

Der Spaziergang endete beim Tierpark Cottbus.

Das ist ein sehr schöner Tiergarten, mit weiten Gehegen, die aber teilweise begehbar sind und man kommt sehr nahe an die Tiere heran. Außerdem ist er im Wald gelegen, daher ist es trotz Hochsommer angenehm im Schatten zu gehen.

Etwa um die Mittagszeit aßen wir im Tierpark Milchreis mit Apfelmus bzw. Kartoffelpuffer mit Kräuterquark und Lachs (inklusive einem Fingerhut Leinöl, das man über den Topfen träufeln soll - eine lokale Tradition). Sehr zu empfehlen.

Beim weiteren Rundgang durch den Tierpark haben wir auch ein Hausschwein gesehen. Die Kinder haben sofort in ihren Kappen Eicheln unter den dort wachsenden Bäumen gesammelt und den Schweinen ins Gehege gekippt. Das Schmatzen der Schweine lockte nicht nur Artgenossen, sondern auch weitere Gäste des Parks an. Und die Kinder sind hin und her gelaufen, um weitere Eicheln zu sammeln. Nach indischen Elefanten, Wisent, Känguruhs, Leoparden, einem Flamingo mit Ei, Nandus (haben Junge bekommen!) und weiteren Tieren haben wir den Park wieder verlassen und sind mit der Parkeisenbahn von der Station Bahnhof Zoo direkt beim Ausgang wieder zurück zum Sandower Dreieck gefahren.

Im Hotel machten wir eine kleine Siesta nach diesem langen Ausflug. Gleich nach Ankunft im Hotel aber: Füße waschen, meine zwei Ikarusse!

Am späten Nachmittag sind wir noch zur Spreewehrmühle gefahren.

Die Mühle dort ist beeindruckend, vor Allem weil sie durch und durch technisch entworfen wurde, inklusive aller Übersetzungen für die einzelnen Komponenten und das einzige Steuerelement der Schieber für die Wasserzufuhr ist. So die Auskunft des Museumsführers. Die Nerven eines solchen Ingenieurs bei der Erstinbetriebnahme einer Mühle möchte ich einmal haben. Wenn sich der verrechnet hat, wird er wahrscheinlich mit Mistgabeln und Dreschflegeln aus dem Dorf getrieben.

Leider sind beim meinem Foto die Übersetzungen nicht lesbar.

Morgen wird es erst richtig anstrengend!

7. August 2020:

Nach dem Frühstück sind wir nach Raddusch aufgebrochen, um eine Radtour zu machen.

Vor der Abfahrt noch eine Runde Schach nach eigenen Regeln

Die Räder wollte ich im Gasthof zum Slawen ausleihen. Ich habe schon zuvor per E-Mail die Räder reservieren wollen, bekam auf meine E-Mail aber keine Rückmeldung. Wir haben es auf gut Glück versucht. Mein Highlight war die ausgesprochen emotionslose Betreiberin. Egal, wie freundlich oder motivierend ich war, sie blieb einsilbig. Auch kleine Scherze halfen nicht.

"Ich möchte Räder für uns drei bei Ihnen leihen."

"Mal sehen, ob wir welche haben. Hm. Macht 26€."

"Kann ich mit Karte zahlen?"

"Nein, das geht auf ein anderes Konto." (kann mir denken, welches)

"Sie haben mir gerade mein letztes Bargeld genommen, ich habe nur 30€. Wo ist denn ein Geldautomat?"

"Hier nicht." (so wahr und doch so nutzlos)

Aber dann brach sie auf: "Da müssen Sie nach Burg fahren. Hier hamwa keine Geldautomaten."

Die Räder haben gepasst, aber ich hatte ein zweites Problem: Ich habe es gestern Abend nicht geschafft, die GPS Route auf meine Uhr zu kopieren. Da ich auch nicht immer am Handy nachsehen wollte, fragte ich sie nach Tourkarten.

"Haben Sie vielleicht noch kostenlose Radkarten? Die Ständer an der Wand sind alle leer - alle Karten schon genommen."

"Ne. Aber so eine können Sie käuflich erwerben." Und tappte mit der Hand auf eine Wandkarte.

"Dann erwerbe ich eine wie diese käuflich. Ich hoffe, sie kostet nicht mehr als 4€, denn das ist alles, was Sie mir noch gelassen haben." Ich hoffte auf einen kleinen Kulanzrabatt.

"Sechs Fünfzich."

Die hat sicher "strenge Rechnung - gute Freunde" als Motto.

Ich kratzte aus meinen Taschen doch noch die 6,5€ zusammen und fuhr mit den Kindern einen Teil des Gurkenradwegs.

Eigentlich gibt es in dieser Gegend keine festen Radrouten, sondern ein "Fahren nach Zahlen". Auf einer Karte sind Zahlen an Wegkreuzungen und bei Sehenswürdigkeiten vermerkt. Dann wählt man sich seine Route selber und notiert die Zahlen. In unserem Fall 13-62-59-9-15. An jeder wesentlichen Abzweigung gibt es Schilder, welche die Richtung zur nächsten Zahl anzeigen. Daher ist es wichtig, keine Zahlen zu überspringen, auch wenn sie am gleichen Weg liegen. Wenn man das einmal verstanden hat, ist das System sehr schön!

Zu Mittag machten wir an der Dubkow Mühle Rast und aßen zu dritt zwei Spreewälder Vesperteller mit Schinken, Käse, Streichwurst, gespickter Blutwurst und natürlich Spreewälder Gewürzgurken. Diese Gewürzgurken sind tatsächlich um Häuser besser als unsere Gurken im Glas aus dem Supermarkt.

Dann fuhren wir die restliche Strecke, auch entlang des Skulpturenwegs bis nach Raddusch. Gemütliche 15km in Summe, bei Geschwindigkeiten zwischen 10 und 13km/h. Den Kindern hat es gefallen, obwohl sie es anstrengend fanden. Wahrscheinlich aufgrund der Hitze.



Anschließend fuhren wir in die Waldschlösschenstraße in die Pension "Zum Schlangenkönig".

Ein wunderschönes Zimmer und in diesem Resort kann man auch Kanus mieten. Das machen wir morgen. Anhand meiner neuen Karte, in der auch Wasserwege eingezeichnet sind, plane ich schon jetzt die Route. So etwas wie heute Vormittag passiert mir nicht noch einmal.

Zum Abschluss des Tages waren wir noch Adventure-Minigolf spielen. An jedem der 18 Löcher war eine kurze Sage aus der Region angeschrieben. Die Bahn war entsprechend der Sage entworfen. Corona hin oder her, beim Abzählen der Punktekarten hat die Kassiererin die Finger mit ihrer Zunge befeuchtet. Man kann sich ja nicht gänzlich einschränken.

Die Kinder haben mich gewinnen lassen.

8. August 2020:

Der Tag begann mit - Überraschung, Überraschung - einem Frühstück. Diesmal mit Wurstsalat und Heringssalat. Die Kinder blieben beim Nutellabrötchen. Sollen sie nur, denn ich hatte etwas vor: eine Kanutour.

Wir sind tatsächlich mit dem Dreier-Kanu von Burg nach Leipe und dann nach Lehde gefahren und wieder retour etwa 17km.

Mit den Kindern habe ich schon zu Beginn die Sitzreihenfolge ausgemacht: Alles ist möglich, aber ich sitze hinten. Lara Mei war die Vorderste, Armin in der Mitte. Beide mit Stechpaddeln, ich mit einem Doppelpaddel. Es fing gut an, die Kinder paddelten und ich brauchte nur ein paar Korrekturschläge zu machen.



Mir war von Anfang an klar, dass das höchstens für eine halbe Stunde so bleiben würde.

Nach etwa 10 Minuten machte Lara Mei einen beherzten Paddelschlag und Armin wurde mit Spreewasser geduscht. Das tat er auch standesgemäß mit einem richtig intonierten "Oida!" kund. Armin zog sein T-Shirt aus und genoss so die erste Hälfte der Fahrt. Kurz darauf mussten wir ein Wehr mit einer Fischstiege (abwärts) passieren. Die Fischstiege war auch für Kanus geeignet. Also wie geheißen mit Schwung darauf zugefahren, Paddel längs gelegt und die Stiege runtergerutscht. "Habe ich mir schneller vorgestellt". Jugend von heute. Ich wusste, dass wir einen anderen Rückweg nehmen würden, denn auch im Spreewald sind die Gewässer nicht wie ein M.C. Escher Bild.

M.C. Escher - leider nein.

Nach etwas paddeln passierten wir die erste Schleuse, aufgrund der frühen Abfahrt um etwa 09:45 mit zwei Kanus sehr schwach frequentiert. Dann ging es weiter über mehrere Kanäle bis nach Lehde. Dort aßen wir zu Mittag bei Gurkensuppe mit Leinöl, Matjes mit Kartoffeln und Roten Rüben sowie Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Alles als Hauptspeise.

Dann traten wir die Rückreise an. Bei der zweiten Schleuse war bereits High-Life, aber nahezu alle Kanuten wurden untergebracht. Die dritte Schleuse war eigentlich eine Selbstbedienungsschleuse, aber ein junger Bursch war dort, bediente die Schleuse für uns und sagte ein nettes Gedicht auf, bis der Wasserpegel (halber Meter) ausgeglichen war. Natürlich haben wir den üblichen Schleusengroschen gezahlt und sind weitergefahren.

Leider war die vierte Schleuse außer Betrieb und wir mussten die Kanus an Land ziehen. Eigentlich keine große Geschichte, aber nach dem langen Sitzen im Boot waren meine Beine weich und ich bin auf Armin gefallen. Er hat den Schmerz verbissen.

Die Fahrt aufgeheitert hat der Anblick eines Bibers/Nutrias. Ich meinte Biber, aber Armin hat mich auf den Schwanz hingewiesen: er ist schmal, daher war es wohl ein Nutria.

Zuletzt fanden wir zur Pension Schlangenkönig zurück und fuhren weiter zum Barfußpark. Seltsamerweise war der für die Kinder deutlich lustiger und besser als die Kanufahrt. Ich wollte mir als Belohnung für die Paddelei ein Bier gönnen, da wurde ich informiert, dass hier nur EC-Karten oder Bargeld genommen werden. Kein Bargeld? Keine EC-Karte? Durst? Da waren sie wieder, meine drei Probleme. "Schnell" die paar Kilometer nach Burg Zentrum zum Geldautomaten gefahren, für den Rest der Reise aufgestockt und zurück zum Barfußpark gefahren.

Dem aufmerksamen Barfußgeher fallen die Wespen auf: Ein Wespennest im Holm. Angelegte Flügel, aber sobald man auf den Kies tritt, richten sie die Flügel auf und sind in Alarmstellung!

Nach dem Barfußpfad sind wir zum Hotel Spreeblick in Lübben gefahren, haben eingecheckt und den Tag ausklingen lassen. Lübben ist übrigens eine sehr schöne Stadt. Ich bin Abends noch einmal durch die Straßen gegangen.

9. August 2020:

Wegen des großen Erfolgs sind wir am Vormittag noch einmal in den Barfußpark gefahren. Nach einer kurzen Ruhephase am Zimmer am frühen Nachmittag sind wir auf die Schloßinsel Lübben gegangen. Ein etwas anderer Stadtspaziergang. Gleich zu Beginn stärkte ich mich bei Gurken Paule mit einer sauren Gurke aus dem Faß. Gurken Paule wollte den Kindern eine Gewürzgurke schenken, aber beide lehnten dankend ab. Schulterzuckend legte er mir mit seiner Holzzange die Gurke zur Sauren dazu. Beide sehr gut und erfrischend bei der Hitze! Morgen probiere ich die mit Kren und Senf.

Auf der Schlossinsel führte ich die Kinder zuerst zum Hügellabyrinth. Ich wies sie ein: "Da ist der Eingang, links ist der Ausgang. Falls wir uns nicht mehr wiedersehen, wünsche ich Euch noch einen schönen Aufenthalt!" Beide haben aber wieder herausgefunden. Dann wollte ich es versuchen und verabschiedete mich mit den gleichen Worten. Die Kinder meinten aber, sie gehen lieber mit mir mit und zeigen mir den Weg.

Dann waren wir im Garten der Sinne, wo es optische Täuschungen und diverse Klangelemente gab.

Zuletzt sind wir zum Wasserspielplatz gegangen. Ein sehr großes Areal mit Wasserrinnen, Peltonrädern, Stauklappen, einem Wasservorhang und vielem mehr.

Den Abend ließen wir dann bei Fleischgrütze (eine zerkochte Blunzen) mit Kartoffeln und Sauerkraut ausklingen. Man hätte noch Kren/Merrettich dazureichen können, aber sonst sehr gehaltvoll und gut.

Für morgen habe ich drei Plätze im Kletterwald reserviert, außerdem werden wir eine Führung mit dem Nachtwächter machen. Ich bin schon gespannt.

10. August 2020:

Gleich in der Früh fuhren wir zum Kletterwald in Lübben. Leider setzte gerade jetzt der erste Regen der Saison ein. Dort angekommen hatte der Herr am Empfang bereits das Regenradar offen und vertröstete uns auf 13:00 - 14:00, denn dann wird der Regen vorübergezogen sein. Wir vertrieben uns die Zeit im Auto mit Ansichtskarten schreiben und gingen dann noch Mittagessen im Gasthaus Lehniksberg.

Gut gestärkt erhielten wir eine Einführung in den Sitzgurt. Auf diesem war eine Seilrolle, ein Schnappkarabiner und einen aushängesicheren Karabiner ausgestattet.


Es hat den Kindern sehr gut gefallen. Leider durften nicht alle Bahnen gemacht werden, da es für manche Bahnen ein Mindestalter gibt. (Eine Bahn haben wir unerlaubter Weise doch gemeinsam gemacht, für die Kinder kein Problem). Danach sind wir darauf hingewiesen worden und mussten die Regel verständlicherweise befolgen.

Wir haben die Parcours Ameise, Igel, Biber und Dachs gemacht. Mit Lara Mei bin ich dann noch die Parcours Fuchs und Wolf gegangen.

Am Abend nahmen wir noch an einer Tour mit dem Nachtwächter teil. Er sprach in manchmal besseren, manchmal holprigen Reimen, trotzdem immer unterhaltsam.

Links sieht man uns am Napoleontor. Wenn ich die Reime richtig verstanden habe, gab es ein Tor, durch das Napoleon schaute, denn er sollte hier eine Schlacht gewinnen. Sie waren weit überzählig, doch im Sumpf/Moor/Spreegebiet macht man keine Schlacht, geschweige denn eine gewinnen. Trotzdem geht die Geschichte, dass Napoleon etwa so groß wie Armin war, also leicht durch das Tor gepasst hätte. Er ritt jedoch auf seinem Ross - gespielt von mir - durch das Tor und...ich blieb davor stehen, keinen Verletungen; Napoleon hat sich angeblich mit seinem Helm ein Loch über dem Querträger geschlagen. Für mich jedenfalls informativ und lustig. Der Nachtwächter bindet gerne alle in seine Geschichten ein und versucht es auch zwei und dreimal, bis sogar meine zwei Kinder warm mit ihm werden.

Einen zum Nachdenken: 21:00, es schlägt 13. Neun Schläge für die Stunden, vier für die volle Stunde. Viertel schlägt eins, Halb schlägt zwei, Dreiviertel schlägt 3 die volle Stunde schlägt vier dazu. von 0 Uhr bis Mitternacht, wie viele Schläge sind nie zu hören?

11. August 2020:

Heute habe ich bewusst einen "Durchhänger-Tag" eingelegt. Gestern war es lang mit dem Nachtwächter, heute sind wir nur nach Lübbenau zum Dschungelspielplatz gefahren.


Dort haben sich die Kinder durchaus amüsiert - so einfach! Und das ist wichtig, denn morgen wird es einen kleinen harten Schnitt geben: wir fahren zu den Tropical Islands!

12. August und 13. August:

Wir sind in den Tropical Islands! Ok, wie sind wir dort hin gekommen? Ganz einfach: Mit dem Auto zurück nach Cottbus gefahren (was; wieder zurück?!?! - ja.) das hat etwa eine Stunde gedauert. Trotz BMW. Dann eine Zugfahrkarte nach "Brand-Tropical Islands" gekauft und innerhalb von einer halben Stunde von Cottbus in Brand gewesen. Das muss man sich einmal vorstellen: BMW. M-Klasse. Der mit den Rallye-Streifen. Und dann ist der langsamer als der Regionalzug. Gebe zu: Ich hätte mit dem BWM schneller fahren können, aber nicht unter Einhaltung der Verkehrsregeln.

Von Brand weg sind wir gleich ins Ressort gefahren. Es ist ganz nett dort: Ausreichend Liegestühle, ein echter Sandstrand, ein Flachwasserbereich, um die Füße vom Sand zu befreien, der am Weg zum Wasser aufgesammelt wurde und das Tiefwasserbecken. Außerdem haben wir dort einen Indoor-Urwald mit lebenden Flamingos und Schildkröten. Die Attraktionen waren ausreichend: Ein Wildwasserbereich im Freien, mehrere Wasserrutschen im Inneren, ansonsten auch einen Kinder-Klettergarten, eine Minigolfanlage und diverse Restaurants. Wir haben uns amüsiert und zwei Tage kann man sich hier auch vergnügen. Eventuell würde noch ein Dritter gehen, aber länger würde ich es nicht ausreizen. Mit anderen Worten ist es die "Piefke-Saga", nur am Strand. Oder noch besser: Strand wie in Italien, nur sauber und ohne Insekten. Durch das Kunststoffdach wird man sogar braun, denn der Kunststoff lässt das UV-Licht durch.

Unsere Unterkunft war ein Apartment am Campingplatz, neu gebaut, alles frisch, aber leider keine Klimaanlage. Wir haben mit Querlüftung geschlafen. Der Renner war die Schlafnische für die Kinder (oder wie sie es beschrieben haben: im Kasten schlafen).

14. August 2020:

Alles hat ein Ende. Dieser Tag steht im Zeichen der Rückreise. Wir verließen um 09:15 das Resort mit dem kostenlosen Shuttlebus zum Bahnhof Brand. Von dort fuhren wir nach Berlin und nahmen mit einmal umsteigen in Prag die Verbindung nach Wien.

Ich denke, das war ein gelungener Urlaub.

Ming macht Prag klar.
Alles hat ein Ende.

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