top of page

Krisenvorsorge

  • Autorenbild: Draculi
    Draculi
  • 31. Juli 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug. 2022

Ich sehe mir die Nachrichten an, ich bin auf Twitter. Die Nachrichten erschüttern mich, aber viel mehr regt mich auf, dass in meiner Bubble nur Propheten und Jammerer unterwegs sind. "Alles schlecht, warum sieht das niemand, warum tut kleiner was, wo ist die Politik, so kann es nicht weitergehen,...", und sich gleichzeitig einen Weinviertel DAC einschenken, denn in zwei Tagen fliegt man in Urlaub in den Süden (ja offenbar ist es denn Herrschaften noch nicht heiß genug im eigenen Land).

Ich möchte etwas machen. Ich fahre im Inland in Urlaub, nutze die Bahn und wo es nicht mehr geht, mit Rail and Drive Mietwagen. Nahrungsmittel werden saisonal und Bio gekauft. Aber ich sehe auch, das wird nicht reichen. Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt; die Apokalypse wird kommen, daher von Iron Maiden "Writing on the Wall" abspielen, durchatmen und vorbereiten! Zumindest auf ein 14 Tage Blackout.

  1. Trinkwasser

Zwei Wochen möchte ich quasi autark überleben. Bei einem drei Personen Haushalt und 2 Liter Wasser pro Tag und Person sind das

6 Liter pro Tag oder 84 Liter für 14 Tage. Daher kaufe ich:

72 Liter stilles Mineralwasser (das sind 8 Träger PET Flaschen zu 9 Liter)

48 Liter prickelndes Mineralwasser (das sind 4 Kisten zu 12 Liter Glasflaschen)

Zu viel? Vielleicht. Aber vielleicht habe ich unterschätzt, vielleicht kommt ein Nachbar, der den Schuss noch nicht gehört hat,... immer mit Reserve arbeiten. Ohne Reserve haben wir nun 120 Liter Wasser, also pro Person und Tag 2,8 Liter. Und ja, ich habe 36 Liter still und 36 Liter mild gekauft. Ein kleines Hoppala.

Zusätzlich, weil ich an einem Gewässer lebe, organisiere ich mir einen guten Wasserfilter (Katadyn oder MSR). Ich habe mich schon vor langer Zeit für den MSR WaterWorks Ceramic entschieden. Zusätzlich Micropur Wasseraufbereitungstabletten.



In den ersten Tagen einer Krise werde ich auf die Stadt und ihre Krisenvorsorge bauen, und Wasser von bereit gestellten Tankwagen beziehen. Sobald das versagt, greife ich auf meine Reserven zurück. Natürlich ist jegliches unverschlossene Wasser als verschmutzt anzusehen und gehört aufbereitet (filtern oder chemisch oder 3 Minuten abkochen)

Grund der Mischung Glas/PET: manchmal braucht man hitzeresistente Behälter, dann wieder geringes Gewicht und Bruchfestigkeit.

Jedenfalls habe ich einen Trichter, mit dem ich Flüssigkeiten um- und einfüllen kann. Prickelndes Mineralwasser, weil man damit den Durst schneller wegbringt.

Alles wird im Keller verstaut. Kein Platz? Aufräumen, ausmisten. Du wirst es nicht bereuen.

Vorher:

Nachher:


War das so schwer?

Und eines ist auch klar: in den zwei Wochen wird Körperpflege auf ein Minimum zu reduzieren sein: mit einem feuchten Waschlappen. Waschen im nahen Gewässer eher nicht, denn sonst haben wir, wenn das jeder macht, Zustände wie am Ganges.

Ende des ersten Tages.


2. Nahrungsmittel

In der Krise wird als erstes konsumiert, was der eventuell stromlose Kühlschrank beinhaltet. Nachdem dieser oft dem Kühlschrank eines Studenten gleicht (Flasche Bier, halbe Salami, Drei Eier, vier einsame Essiggurkerl im Glas), ist die Annahme für die Planung der Reserven ein leerer Kühlschrank.

Erster Schritt ist, Speisen zu finden, die aus lange haltbaren Lebensmitteln hergestellt werden. Ich habe nicht viele gefunden - manchmal muss ich einfach auf fertige Dosengerichte zurückgreifen. Wenn jemand weitere Ideen hat, bitte unten posten.

Für 14 Tage Blackout reicht es wohl, sieben unterschiedliche Speisen zu finden, sodass es jede Woche die gleiche Sequenz an Speisen gibt.


Für das Frühstück soll es Müsli oder Eier geben, im Verhältnis 50:50

Das bedeutet 7 Tage Eier (2 pro Person), 7 Tage Müsli (30g pro Person) für drei Personen. Im Wechsel natürlich. Ich brauche also:

42 Eier in Form von Eipulver wegen der Haltbarkeit.

630g Müsli oder entsprechend mehr

150ml Milch aus Magermilchpulver


Für das Mittagessen wähle ich aus diesen Speisen (Menge für 3 Personen):

  • Spaghetti mit Sugo oder Dosensardinen 300g Spaghetti 1 Dose Sardinen oder 1 Glas Sugo

  • Dosengulasch, gefüllte Paprika, Chili, was es so gibt.

  • Grießkoch 100g Grieß 500ml Milch Salz Zucker, Zimt, Kakao

  • Gebratener Reis 150g Reis 50g Mais 50g Erbsen 3 Eier

  • Linsen mit Speck

  • Palatschinken 500ml Milch 250g Mehl 3 Eier Schokoladecreme oder Marmelade

Für den Nachmittagssnack einfach etwas Schnelles, Kaltes: Reis- oder Maiswaffeln mit Dosenaufstrich. Ich rechne mit 2 Waffeln pro Person und einer Dose für 6 Waffeln.

Bei 14 Tagen also:

14 Dosen Aufstrich, sowie 6 Packungen Waffeln (wenn ich etwa 14 Waffeln in einer Packung habe)

Für zwischendurch, etwas Süßes um die Motivation hoch zu halten. Schokoriegel. Bei drei Personen und 14 Tagen brauche ich also 42 Schokoriegel unterschiedlicher Marken und Arten.


Für das Abendessen wähle ich aus den gleichen Speisen wie für das Mittagessen. Ich würde trotzdem immer "frisch" kochen, da in den Sommermonaten das Kühlen nicht möglich ist.


Damit die Vitamine nicht zu kurz kommen, Vitaminpräparate als Brause oder als Tabletten.

Damit sollten wir die 2000kcal/Tag für eine Person leicht hinbekommen.


Einkaufsliste

42 Schokoriegel

6 Packungen Reis/Maiswaffeln

14 Dosen Aufstrich

1 Packung Vitamintabletten (mind. 14 Stück),

2 Rollen Vitaminbrausetabletten (mind. 28 Stück)

650g Müsli

4 Dosen Sardinen

800g Bio-Volleipulver (ergibt 60 Eier)

800g Bio-Magermilchpulver (ergibt 8 Liter Milch)

1,2kg Nudeln (Spaghetti, Penne,...)

4 Gläser Sugo

8 800g Dosen Fertiggerichte (edle Gerichte bevorzugen, wenn es schon hart ist, dann bitte mit Stil)

1 Packung Hartweizengrieß

2 Dosen Mais

2 Dosen Erbsen

600g Reis

1kg Mehl

1 Glas Schokoladecreme

1 Glas Marmelade

1 Glas Instant Kaffee

Das eine oder andere Glas eingelegtes Gemüse (rote Rübe Salat, Pfefferoni, Jungmais, Essiggurken) das in den Einkaufswagen springt...

Der Einkauf hat länger gedauert, um Aktionen im Supermarkt nutzen zu können.

So sieht die Menge für zwei Wochen aus. Eigentlich nicht so schlimm.


Verpackt dann:






Man muss halt packen können. Schnitten sind sowieso immer in Greifweite.


Ende zweiter Takt.


3. Infrastruktur


Ohne Strom und fließendes Wasser brauche ich alternative Quellen. Ich mache ein Brainstorming, was ich noch brauchen könnte:

Müllsäcke, die über den Toilettenrand passen (60l ?) als alternative Toilette.

Klopapier, Taschentücher, Küchenrollen

Kerzen als Lichtquelle

Gaskocher und Reservekartusche

Streichhölzer und Feuerzeug

Solaranlage und Wechselrichter

Werkzeugsatz

Taschenlampe / Stirnlampe



4. Medizinische Versorgung

Heftpflaster

Leukoplast

Verbandgaze

Schmerztabletten

Kohletabletten/Imodium

Antihistaminika

Handschuhe

Wundauflage

Wärmedecke

Ersatzlesebrille



Ohne Umverpackung aber mit Beipackzettel geht sich alles mit ein wenig gutem Willen in einer Kinderjausendose aus.



So, das war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich:


5. Kommunikation

CB Funkgerät mobil und stationär

Ersatzbatterien

Ich setze stationär auf das Albrecht AE 6110 VOX externe Antenne dazu kaufen! sowie mobil auf das Albrecht AE 2990 AFS.


So sieht das Setup aus:

Antenne mit Magnetstandfuß Albrecht ML130



Weiters Solarpanel mit Controller und Speicherakku, sowie 3x 12 Volt output.

Daran angeschlossen ein Wechselrichter, ein Adapter für z.B. Notebook, die Basis Funk Station und das mobile Funkgerät. Wechselrichter und Funk können wegen der Storsignale nicht gemeinsam betrieben werden.





6. Ausweise

Die wichtigsten Papiere in physischer Kopie

Reisepass

Meldezettel

Geburtsurkunde

E-card (Krankenversicherung)

Ein zweiter Satz eher unleserlich kopiert (kann hilfreich sein, wenn das eine oder andere Datum nicht ganz passt)

Alles in wasserdichter Hülle.


7. Fertig.

Jetzt fehlt eigentlich nur mehr ein Test. FI Schalter drücken, Wasser abdrehen und eine Woche überleben. Mal sehen, ob ich dazu Lust habe.

3 commentaires


Invité
15 juil. 2023

Super Text ,aber ein paar Schreibfehler lieber Papa

J'aime

Invité
01 déc. 2022

vielen dank für die sehr aufschlussreiche und übersichtliche Zusammenfassung!!

J'aime

Invité
01 déc. 2022

Was mir dazu noch einfällt:


*) Nahrung: alternative Gerichte wäre Dryfood von zB Lyofood (ohne Konservierungsstoffe).

Vorteil: leicht, platzsparend, abwechslungsreiche Gerichte die gut schmecken.

Nachteil: man braucht kochendes Wasser zur Zubereitung, teuer


*) Kocher: zusätzlich zum Gaskocher kann man sich einen Benzinkocher überlegen.

Vorteil: kann man auch mit superbezin betreiben, besser aber Reinbenzin ausm Baumarkt, ca 1 euro pro liter (mittlerweile vlt auch schon mehr). auf jedenfall keine abhängigkeit von speziellen gaskartuschen. sehr effizient auch bei minusgraden (bei gaskocher aufpassen auf die gasmischung, die funktionieren tlw nicht mehr wenns richtig kalt ist)

Nachteil: laut, aufpassen auf Abgase (COx) am besten nur am Balkon verwenden, stichflamme beim Anheizen und nicht ganz wartungsfrei

J'aime

© 2019 New Tracks. Proudly created with Wix.com

  • b-facebook
  • Twitter Round
  • Instagram Black Round
bottom of page