24h-Wanderung um die Donauschlinge bei Schlögen
- Draculi
- 20. Okt. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Okt. 2019
Vom 12. auf den 13. Oktober 2019 fand die siebente Wanderung um die Donauschline in Schlögen statt (Karte am Ende des Berichts). Offizielle Distanz diesmal 71km, eine geführte Wanderung über 24 Stunden mit 123 Teilnehmern, von denen 103 ins Ziel kamen. Mit dabei waren die Donauschlingenveteranen Renate und Manuela; Renate hat mich auf diese Wanderung überhaupt erst gebracht, denn die Donauschlinge einmal in natura zu sehen war ein Ziel von mir.
Die Route war interessant geplant mit Labestationen alle paar Stunden und diversen interessanten Aussichtspunkten unterwegs.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom 4* Hotel Donauschlinge (www.donauschlinge.at). Ich habe das Wanderungspaket gebucht, Anreise am Freitag mit gemeinsamem Abendessen, Übernachtung, Frühstück, Wanderung (inklusive Verpflegung, 1 Mittag und ein Abendessen!) und dann gemeinsamem Frühstück am Sonntag sowie der Möglichkeit bis Sonntag um 18:00 im Hotel zu bleiben. Ich fand den Preis von 199€ dafür echt in Ordnung.
Aber nun zur Wanderung: nach dem gemeinsamen Frühstück am Samstag sind wir um etwa 07:00 gestartet. Die erste Strecke vom Hotel zur ersten Labestation beim Mosthof 3er Berg.
13,49 km | 3:29 h | 442 HM+ | 214 HM-

Die Höhenmeter nach der ersten halben Stunde waren nur ein Vorgeschmack:

Eigentlich begann die Wanderung im Morgennebel über Donau und Land ganz nett, unterwegs wird der Wanderer durch ländliche Sinnsprüche motiviert...
Die Sonne lachte nicht nur aus unseren Herzen:
Unseren ersten Halt machten wir am Aussichtspunkt Steinerner Felsen. Ich schon in Erwartung einer guten Sicht auf die Donauschlinge, doch da...
Der Gruppenfotograf jubelte: "Kommt alle her! Das gibt es nur einmal in 20 Jahren!" Aber ich war ja wegen der Donauschlinge hier. (Die sollte unter dem Nebel sein. Genau kann ich es aber nicht sagen, denn ich habe sie ja nicht GESEHEN!)
Da hilft auch kein Sinnspruch.

Aber der Nebel verzieht sich sicher im Laufe des Tages. Auf zum zweiten Aussichtspunkt, Schlögener Blick!



Kaum wandern wir weg Richtung 3er Berg, kommt die Sonne. Dort gab es eine Kleinigkeit mit Cabanossi, Joghurt, Brezen, Kuchen, Getränke. Gefährlich! Denn in schon etwa zwei Stunden werden wir Mittagessen!
(sehr sympathisch übrigens: die 230V Steckerleiste zum Aufladen. In meinem Fall nur das Handy.)
Von jetzt an ein ständiges Auf und Ab:
10,3 km | 2:33 h | 412 HM+ | 335 HM-


Im Revitahotel Kocher in St. Agatha gab es ein Mittagessen. Leider haben sich die Hotelbetreiber ein wenig verschätzt. Es gab ein vielfältiges Buffet, aber in kürzester Zeit bildete sich eine Warteschlange und das Buffet war eher für Kurgäste, die sich drei glasierte Karöttchen und ein Stückchen Fleisch an Bratenjus nehmen gedacht - stattdessen kam eine Meute hungriger Wanderer, die sich die Teller wie einen Bauernschmaus aufgeladen haben. Wurde aber auch gegessen. Macht aber nichts, denn unterwegs gab es noch genug andere Stationen.
Nächste Strecke: zum Gemeindeamt Waldkirchen
11,77 km | 2:59 h | 248 HM+ | 282 HM-


Eigentlich ganz ok von den Höhenmetern...aber das Ende! Am Gemeindeamt habe ich noch die Beine hochgelegt.
Dann ging es weiter zum Hotel Seminarkultur am Wesenufer zum Abendessen. Es wurde bereits ein wenig stiller unter den Wanderern. Es war immerhin schon 21:00.
2,94 km | 0:48 h | 5 HM+ | 261 HM-


Nächste Station, abwärts zum Burgus in Oberranna, der freundlicherweise um diese Uhrzeit für uns geöffnet wurde. Hier haben Römer eine Befestigung erbaut von der nur mehr das Kernwerk übergeblieben ist. Der Burgus soll Bestandteil des Donaulimes gewesen sein. Mit allen Annehmlichkeiten, die sich ein Wachsoldat wünschen konnte: Warmraum (Caldarium) und Bad (piscina). Hätte ich mir zu dem Zeitpunkt auch gewünscht.
4,47 km | 1:11 h | 181 HM+ | 182 HM-


Es folgte der Aufstieg zum höchsten Punkt der Wanderung: St. Ägidi, zuvor aber noch nach Engelhartszell. Wir kehrten nicht in Österreichs einzigem Trappistenkloster ein. Das gab mir Kraft für den Rest der Wanderung: am Sonntag wollte ich mir dort ein Bier besorgen werden.
8,68 km | 2:18 h | 368 HM+ | 59 HM-


Beim Kirchenwirt gab es eine heiße Suppe und von dann an meinte unser Führer: "Ab jetzt geht es nur mehr bergab." - Den Schmäh kenn' ich.
9,35 km | 2:21 h | 146 HM+ | 199 HM-


Der nächste Halt war beim Gasthaus Hofer in Ratzing. Wir sprechen hier von einer Tee-Station, die aber wirklich richtig war zu dem Zeitpunkt. Ich empfehle, auch bei Sommerwanderungen eine Thermoskanne mitzunehmen. Ich humpelte leider zu spät zum Kaffee, weshalb ich mir mit einem Lackerl Kaffee und viel Teewasser einen Super-Verlängerten Blümchenkaffee eingeschenkt habe. Hauptsache heiß.
Auf zum Endspurt nach Schlögen:
8,56 km | 2:14 h | 148 HM+ | 392 HM-


Man möchte es nicht glauben, aber der Abstieg war ganz schön anstrengend.
Die Einkehr in der Donauschlinge war wunderbar: schon beim Abstieg konnte man entfernt die Zielmusik hören und dann war das Ziel auch tatsächlich sichtbar. Einmarsch nach 24 Stunden unter Whitney Houstons "One moment in time".
Nach der Urkundenverleihung bin ich aufs Zimmer gegangen, habe mich geduscht und bin auf Kontakt mit dem Kopfpolster sofort eingeschlafen.
Etwa um die Mittagszeit bin ich aufgestanden und gemeinsam mit Renate und Karsten nach Engelhartszell zum Stift Engelszell gefahren. Den Traum erfüllen! Danach waren wir noch im Baderhaus (https://www.facebook.com/ImBaderhaus/) auf einen Kaffee und köstlichen Kuchen.

Leider habe ich mir mein Mobiltelefon auf der Rückreise beschädigt, daher gibt es keine Bilder mehr von der Wanderung, die haben sich nicht mehr synchronisieren können. Gute Fotos gibt es aber vom Fotoblogger, der uns sogar mit Drohne begleitet hat auf:
(Fotos am Ende des Berichts)
Von mir gibt es zum Abschluss ein Bild von Spinnennetzen, die ich am Weg gesehen habe:

Die Gesamtroute:

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